Eisprungrechner und Co.: Wie man (zuverlässig) den Eisprung bestimmt

Springende Frau mit leuchtend pinker Hose und pinkem Tuch vor urbanem, grauen Hintergrund

Kaum zu glauben, aber wahr: Die Möglichkeit, schwanger zu werden, ist einer Frau bereits in die Wiege gelegt. Denn schon bei der Geburt schlummern hunderttausende unreife Eizellen („Oozyten“) in den Eierstöcken. Aus jeder einzelnen kann theoretisch einmal ein kleiner Mensch werden. Doch in der Praxis kommt es natürlich nicht dazu: Im Durchschnitt springen „nur“ 500 dieser Eizellen im Leben einer Frau. Alle anderen werden im Lauf der Zeit vom Körper resorbiert, bis keine mehr übrig ist und die Menopause einsetzt.

Was passiert eigentlich beim Eisprung?

Etwa ein Mal im Monat springt also ein Ei, und zwar ca. 10 bis 16 Tage vor Beginn der nächsten Regelblutung. Die Eizelle an sich „springt“ aber natürlich nicht. Vereinfacht gesagt wird sie stattdessen vom Eierstock in den Eileiter „übergeben“, wo die Zelle weiterwandert. Der Follikel, in dem die Eizelle zuvor herangereift ist, wandelt sich zum sogenannten Gelbkörper um und sorgt dafür, dass sich die Gebärmutterschleimhaut genügend aufbaut. So findet die Eizelle die idealen Bedingungen zum Einnisten vor, wenn sie befruchtet wird. Ansonsten sterben Eizelle und Gelbkörper ab und es kommt zur Monatsblutung.

Grafik, die die Follikelreifung, den Auf- und Abbau der Gebärmutterschleimhaut und den Hormonspiegel im Laufe eines Zyklus zeigt

Dieser Ablauf ist hormonell gesteuert und findet so in fast jedem Zyklus statt. So manche Frau kann die Veränderungen in dieser Zeit sehr deutlich spüren. Der „Mittelschmerz“, ein Drücken oder Stechen im Unterleib während des Eisprungs, ist vielleicht auch dir bekannt. Auch Brustschmerzen, Ausfluss oder eine gesteigerte Libido können auf den Eisprung hinweisen. Das alles sind aber nur Hinweise und keine sicheren Anzeichen für den Eisprung. Welche Möglichkeiten gibt es also, um deinen Eisprung so sicher wie möglich zu bestimmen?

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Die Kalendermethode: Eisprung bestimmen nach Tagen

3 Screens des femSense Zyklustracker, im Hintergrund weibliche Hände die ein Smartphone mit Zyklustracker halten

Die Methode: Die Kalendermethode, nach ihren Entwicklern auch „Knaus-Ogino-Methode“ genannt, ist wohl eines der bekanntesten Mittel, um den Eisprung zu bestimmen. Man sagt dazu auch „Tage zählen“: Du gehst von deiner normalen Zykluslänge aus und kannst so den Zeitraum des Eisprungs (um den 14. Zyklustag) und auch die nächste Regelblutung vorhersagen.

Die Vorteile: Grundsätzlich ist die Methode sehr unkompliziert und natürlich günstig: Außer Stift und einem Kalender brauchst du eigentlich nichts.

Die Nachteile: Tage zählen ist sehr ungenau. Denn nur die wenigsten Frauen haben einen „Bilderbuchzyklus“ oder den Eisprung immer an Zyklustag 14. Die Kalendermethode kann also höchstens Anhaltspunkte bieten oder als Menstruationskalender dienen. Tatsächlich wird die Kalendermethode für Frauen, die nicht schwanger werden wollen, nicht empfohlen. Auch Frauen mit Kinderwunsch fahren mit anderen Methoden sicher besser, um die fruchtbare Zeit zu ermitteln.

FAZIT:

Aufwand: gering

Kosten: gering

Genauigkeit: eher schlecht

Ovulationstests: Hormonkonzentration messen

Die Methode: Ähnlich wie ein Schwangerschaftstest funktionieren auch Ovulationstests. Allerdings messen die Stäbchen natürlich nicht das Schwangerschaftshormon Beta-HCG in deinem Urin, sondern das luteinisierende Hormon (LH), das den Eisprung auslöst. Je näher der Eisprung rückt, desto stärker wird auch der Streifen auf dem Test.

Die Vorteile: Außer den Stäbchen brauchst du kein weiteres Equipment. Ovulationstests kannst du meistens in großen Vorratspackungen günstig kaufen – so kannst du problemlos mehrere Zyklen abdecken.

Die Nachteile: Die Tests können den Tag des Eisprungs nicht genau bestimmen. Leider sind die LH-Tests nicht immer ganz korrekt und zuverlässig, unterschiedliche Faktoren können das Ergebnis beeinflussen. Zum Beispiel ist die LH-Konzentration im Morgenurin höher als am Rest des Tages. Dafür sinkt die Hormonkonzentration, wenn man viel trinkt. Wie sehr der LH-Wert ansteigt, ist außerdem von Frau zu Frau unterschiedlich, weshalb bei wenig sensitiven Tests vielleicht der Anstieg gar nicht wahrgenommen wird und zu sensitive Tests als fälschlich positiv gelesen werden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben herausgefunden, dass manche Frauen mehrere LH-Anstiege in einem Zyklus haben. Das bedeutet, man kann den Eisprung nicht an dem einen Anstieg festmachen. Der Test würde mehrmals einen LH-Anstieg feststellen und einen Eisprung erkennen, obwohl nur einer pro Zyklus stattfindet. In diesem Blogbeitrag findest du mehr Infos zu LH-Tests.

FAZIT:

Aufwand: gering

Kosten: mittel

Genauigkeit: eher schlecht

Natürliche Familienplanung: Temperatur und Zervixschleim beobachten

Die Methode: Ein sicheres Anzeichen, um den Eisprung zu bestimmen, ist der Anstieg deiner Basaltemperatur (Aufwachtemperatur). Im Schnitt steigt die Temperatur beim Eisprung um etwa 0.2°C und sinkt erst wieder, wenn die Periode einsetzt. Diese und weitere Veränderungen im Körper macht sich die „Natürliche Familienplanung“ (auch „symptothermale Methode“ genannt) zunutze. Du benötigst dafür ein analoges Thermometer oder ein digitales mit zwei Nachkommastellen sowie eine Möglichkeit, deine Temperaturkurve aufzuzeichnen.

Die Vorteile: Indem du eine Temperaturkurve führst und die Konsistenz deines Zervixschleims beobachtest, kannst du den Zeitpunkt deines Eisprungs eingrenzen. Diese Methode ist einerseits sehr genau, andererseits sowohl für die Verhütung als auch für Kinderwunsch geeignet.

Die Nachteile: Die symptothermale Methode besitzt ein umfassendes Regelwerk und ist sehr aufwändig. Nächtliches Aufstehen, Alkohol oder unruhiger Schlaf können deine Basaltemperatur bereits stören, so dass du deine Kurve nicht auswerten kannst. Auch die notwendige Konsequenz, ständig ans Messen zu denken, besitzt nicht jede von uns.

FAZIT:

Aufwand: sehr hoch

Kosten: gering

Genauigkeit: gut

Zyklus-Apps: Digitale Eisprungrechner

Die Methode: Zyklus-Apps sind quasi die digitale Variante von Kalendermethode und Co. – praktisch, da inzwischen fast jede von uns ihr Smartphone immer bei sich trägt. Das Angebot in den Stores jedenfalls ist riesig. Jede App arbeitet dabei nach unterschiedlichen Parametern. Bei manchen trägst du den Beginn deiner letzten Periode ein und bekommst eine Vorhersage für deine fruchtbare Zeit. Bei anderen kannst du online eine Temperaturkurve führen und die App auswerten lassen.

Die Vorteile: Solange du dein Smartphone bei dir hast, hast du auch immer den Überblick über deinen Zyklus. Die meisten Apps ermöglichen es dir, deine Aufzeichnungen zu personalisieren und zu ergänzen. So lernst du nach und nach mehr über deinen Zyklus.

Die Nachteile: Die meisten Apps werten die Daten nach Durchschnittswerten und Algorithmen aus, die gar nicht auf jede Frau zutreffen können. Sie können dir also als Menstruationskalender dienen und Anhaltspunkte liefern, wann in etwa dein Eisprung stattfindet, aber genau bestimmen kann ihn kaum eine.

FAZIT:

Aufwand: gering

Kosten: gering

Genauigkeit: eher schlecht

Braucht man also eine (Achtung, Wortspiel!) „eierlegende Wollmilchsau“, um den Eisprung zu bestimmen? Nicht unbedingt – aber zumindest haben wir mit femSense etwas geschaffen, das schon recht nah dran ist.

Frau trägt femSense Patch und liest ihn gerade mit dem Smartphone aus. Der Screen zeigt ein großes Herz und den Schriftzug “Today is a perfect day”.

femSense: Diskret und sicher den Eisprung bestimmen

Die Methode: femSense misst mittels eines hochsensiblen Sensors den postovulatorischen Anstieg deiner Basaltemperatur, ähnlich wie bei der Natürlichen Familienplanung. Das System bestimmt den exakten Zeitpunkt, an dem dein Eisprung stattgefunden hat. Den Sensor bringst du mit einem Klebe-Patch auf deiner Haut an und liest ihn 2x täglich mit deinem Smartphone aus, damit der Algorithmus immer mit den aktuellsten Werten arbeiten kann.

Die Vorteile: femSense vereint die Genauigkeit des Temperaturmessens mit dem Komfort eines digitalen Menstruationskalenders. Du hast praktisch keinen Aufwand, da der femSense Patch das Messen für dich übernimmt. Du musst nur daran denken, den Patch auszulesen und ihn jeden Zyklus zu erneuern – bzw. dich von der App daran erinnern lassen.

Die ausgelesenen Daten ermöglichen es dann der kostenlosen femSense App, genau zu sagen, wann deine fruchtbaren Tage starten bzw. dein Eisprung stattfindet. Zusätzlich kannst du in der App (auch ohne Patch) deinen Zyklus tracken, eigene Beobachtungen eintragen und so mehr und mehr über deinen Körper lernen.

Die Nachteile: Die Patches kosten dich natürlich etwas. Aber dafür bekommst du ein sicheres, diskretes und zuverlässiges Mittel, um deinen Eisprung zu bestimmen – ob zur Natürlichen Zykluskontrolle oder um eines Tages deinen Kinderwunsch zu erfüllen.

FAZIT:

Aufwand: gering

Kosten: mittel

Genauigkeit: sehr gut


Quellen: