Die gute Nachricht: Es gibt viele natürliche Wege, den Menstruationszyklus besser zu verstehen, den Eisprung gezielter zu erkennen und die Fruchtbarkeit auf sanfte Weise zu fördern. Doch selbst wenn es nach einer gewissen Zeit immer noch nicht geklappt hat, gibt es spezialisierte Kinderwunschzentren, die dich beim Schwangerwerden unterstützen können.
1. Fruchtbare Tage erkennen: Zyklustracking & natürliche Familienplanung
Der richtige Zeitpunkt ist entscheidend, wenn du schneller schwanger werden möchtest. Nur in der zweiten Zyklushälfte, rund um den Tag des Eisprungs, ist eine Befruchtung der Eizelle überhaupt möglich. Wer die fruchtbaren Tage kennt, erhöht die Chancen auf eine Schwangerschaft deutlich.
Wichtige Körperzeichen im Zyklus
- Basaltemperatur: Nach dem Eisprung steigt deine morgendliche Körpertemperatur leicht an. Studien zeigen, dass die regelmäßige Messung ein verlässlicher Indikator für die fruchtbaren Tage ist.
- Zervixschleim: Gegen Mitte des Zyklus wird er klar, spinnbar und gut durchlässig für Spermien – ein klassisches Zeichen für hohe Fruchtbarkeit.
- Ovulationstests: Sie messen den Anstieg des luteinisierenden Hormons (LH) im Urin und zeigen zuverlässig den bevorstehenden Eisprung an.
Natürliche Familienplanung (NFP)
Bei der natürlichen Familienplanung wird die Beobachtung von Temperatur und Schleim kombiniert – z. B. in der symptothermalen Methode. Sie gilt als sehr zuverlässig zur Bestimmung der fruchtbaren Tage und kann bei unerfülltem Kinderwunsch unterstützen.
Tipp: Digitale Tools wie femSense bieten eine moderne Ergänzung: Ein Sensorpatch misst deine Basaltemperatur kontinuierlich, die zugehörige App hilft dir, den Menstruationszyklus besser zu verstehen und deine fruchtbaren Tage exakt zu bestimmen.
2. Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel: Die Basis für deinen Kinderwunsch
Eine gesunde Ernährung spielt eine wichtige Rolle, wenn du schwanger werden möchtest. Sie unterstützt nicht nur deinen Hormonhaushalt, sondern verbessert auch die Qualität der Eizellen und die Spermienqualität deines Partners.
Diese Mikronährstoffe machen den Unterschied:
- Folsäure: Empfohlen schon ab Kinderwunsch – sie unterstützt die Zellteilung, beugt Neuralrohrdefekten vor und verbessert die Eizellqualität. Ein gutes Folsäurepräparat ist deshalb ein sinnvoller Start.
- Vitamin D: Ein gesunder Vitamin-D-Haushalt fördert die Hormonregulation, unterstützt die Einnistung und ist mit höheren Schwangerschaftsraten assoziiert.
- Omega-3-Fettsäuren, Selen, Zink, Vitamin C und weitere Spurenelemente: Wichtig für die Durchblutung der Gebärmutter, den Zyklus und die Spermienproduktion.
Lebensmittel, die du regelmäßig integrieren solltest:
- Frisches Obst und Gemüse: Besonders Sorten mit vielen Antioxidantien – wie Beeren, Granatapfel, Spinat oder Brokkoli – wirken entzündungshemmend und schützen Eizellen und Spermien vor oxidativem Stress. Grünes Blattgemüse liefert zudem Folsäure, Vitamin C und Magnesium – wichtig für Zellteilung und Einnistung.
- Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, gesunde Fette: Vollkornreis, Quinoa, Linsen und Bohnen sorgen für einen stabilen Blutzuckerspiegel und damit für einen ausgeglichenen Hormonhaushalt. Sie enthalten außerdem Zink, Eisen und B-Vitamine, die essenziell für die Eizellreifung und die Spermienproduktion sind. Gesunde Fette wie aus Leinöl, Walnüssen oder Chiasamen liefern wertvolle Omega-3-Fettsäuren, die nachweislich die Durchblutung der Gebärmutter und den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut unterstützen.
- Hochwertige Eiweißquellen: Pflanzliche Eiweiße (z. B. aus Linsen, Tofu, Kichererbsen) und moderate Mengen tierischer Eiweiße (z. B. Bio-Eier, Naturjoghurt) tragen zur Hormonproduktion und zum Muskel- und Zellaufbau bei. Wichtig ist ein ausgewogenes Verhältnis aus pflanzlichen und tierischen Quellen.
- Entzündungshemmende Allrounder: Lebensmittel wie Kurkuma, Ingwer, Olivenöl (nativ extra) und grüner Tee wirken natürlich entzündungshemmend – besonders wertvoll bei stillen Entzündungen oder Erkrankungen wie Endometriose, die die Fruchtbarkeit beeinflussen können.
Bei Bedarf können gezielte Nahrungsergänzungsmittel helfen, Versorgungsdefizite auszugleichen – idealerweise nach Rücksprache mit dem Frauenarzt oder einer Ernährungsfachkraft.
3. Lebensstilfaktoren: Was deine Fruchtbarkeit beeinflusst
Ein stabiler Hormonhaushalt hängt eng mit deinem Lebensstil zusammen. Oft können schon kleine Veränderungen viel bewirken.
Darauf solltest du achten:
- Alkoholkonsum reduzieren: Schon geringe Mengen Alkohol können die Einnistung und den Zyklus negativ beeinflussen.
- Rauchstopp: Rauchen schädigt nachweislich die Eizellen, die Eierstöcke und die Qualität der Spermien.
- Gesundes Körpergewicht: Sowohl Untergewicht als auch Übergewicht (hoher BMI) können den Eisprung stören. Strebe ein Normalgewicht an.
- Stress reduzieren: Yoga, Meditation oder sanfte Bewegung verbessern den Hormonhaushalt und fördern die Durchblutung der Gebärmutter.
- Ausreichend Schlaf: Schlafmangel kann den Zyklus aus dem Gleichgewicht bringen.
4. Hausmittel und pflanzliche Unterstützung
Viele Frauen setzen bei unerfülltem Kinderwunsch auch auf sanfte Hausmittel oder Heilpflanzen. Wichtig: Die wissenschaftliche Evidenz ist hier begrenzt – nicht alles wirkt bei jedem gleich.
- Mönchspfeffer: Kann helfen, den Zyklus zu regulieren und den Eisprung zu fördern – besonders bei leicht erhöhtem Prolaktinwert.
- Frauenmanteltee & Himbeerblättertee: Traditionell bei Zyklusunregelmäßigkeiten eingesetzt – eine Wirkung auf die Zyklushälfte oder den Hormonspiegel ist jedoch bisher nicht eindeutig belegt.
Sprich vor der Einnahme solcher Mittel mit deiner Frauenärztin, um Wechselwirkungen oder unerwünschte Effekte auszuschließen.
5. Was tun bei unerfülltem Kinderwunsch?
Etwa 80 % der Paare werden innerhalb eines Jahres schwanger. Wenn es trotz aller Bemühungen nicht klappt, solltest du nicht zu lange warten.
Du kannst deinen Menstruationszyklus zunächst über mehrere Monate genau beobachten – zum Beispiel mithilfe eines Zyklustrackers wie femSense. Wenn sich auch nach dieser Zeit keine Schwangerschaft einstellt – insbesondere bei regelmäßigem Geschlechtsverkehr zum richtigen Zeitpunkt – ist es ratsam, sich an eine Kinderwunschklinik oder den Frauenarzt zu wenden. Denn: Je früher mögliche Ursachen für den unerfüllten Kinderwunsch erkannt werden, desto gezielter kann behandelt werden.
Wann du ärztlichen Rat einholen solltest:
- Du bist über 35 und versuchst seit mehr als 6 Monaten, schwanger zu werden
- Du bist unter 35 und versuchst es seit über einem Jahr
- Du hast Zyklusstörungen, sehr unregelmäßige Blutungen oder Verdacht auf Unfruchtbarkeit
Was passiert bei der Diagnostik in der Kinderwunschklinik?
Wenn es mit dem Schwangerwerden nicht klappt, kann eine gezielte Diagnostik in einer Kinderwunschklinik helfen, mögliche Ursachen zu identifizieren. Ziel ist es, die körperlichen und hormonellen Voraussetzungen beider Partner zu überprüfen und eine individuell passende Behandlung zu empfehlen. Viele Paare empfinden es als erleichternd, endlich klare Antworten zu bekommen.
Bei der Frau werden in der Regel folgende Untersuchungen durchgeführt:
- Zyklusanalyse: Mithilfe von Ultraschall und Hormonbluttests wird geprüft, ob und wann der Eisprung stattfindet, wie gut die Eizellen heranreifen und ob der Menstruationszyklus insgesamt regelmäßig verläuft.
- Hormonstatus: Hier werden u. a. FSH, LH, Östrogen, Progesteron, Prolaktin und Schilddrüsenwerte untersucht. Auch ein AMH-Wert (Anti-Müller-Hormon) zur Einschätzung der Eizellreserve kann sinnvoll sein.
- Eileiterdurchgängigkeit: Mittels Hysterosalpingographie (Kontrastmittel-Röntgen) oder Ultraschall (HyCoSy) wird geprüft, ob die Eileiter offen sind – eine wichtige Voraussetzung für die natürliche Befruchtung.
- Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie): Sie hilft, Fehlbildungen oder Verwachsungen in der Gebärmutterhöhle auszuschließen, die die Einnistung stören könnten.
Beim Mann liegt der Fokus auf:
- Spermiogramm: Es beurteilt Menge, Beweglichkeit und Qualität der Spermien. Auch Vitalität und Morphologie (Form) der Spermien werden untersucht.
- Hormonstatus: Zur Klärung hormoneller Ursachen bei eingeschränkter Spermienproduktion.
Je nach Befund wird entschieden, ob eine natürliche Empfängnis, eine Insemination (IUI) oder eine IVF infrage kommt. Auch begleitende Maßnahmen wie die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, Zyklusoptimierung oder psychologische Beratung können Teil des Behandlungsplans sein.
Gut zu wissen: Die meisten dieser Untersuchungen werden bei medizinischer Indikation ganz oder teilweise von der Krankenkasse übernommen – insbesondere, wenn bereits ein unerfüllter Kinderwunsch vorliegt.
Fazit: Natürlich schwanger werden ist möglich – mit Wissen und Achtsamkeit
Es gibt viele Wege, deinen Körper bei der Empfängnis zu unterstützen – ganz ohne Hormone oder invasive Eingriffe. Ob durch natürliche Familienplanung, eine ausgewogene Ernährung, gezielte Nahrungsergänzungsmittel oder digitale Helfer wie femSense: Du kannst viel tun, um deinen Kinderwunsch aktiv zu begleiten.
Und wenn es trotz aller Maßnahmen nicht klappt, gibt es heute exzellente medizinische Unterstützung – auf deinem ganz persönlichen Weg zum Wunschkind.

