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Period Poverty: Was es kosten kann, ein Mädchen zu sein

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rauenhygiene ist keine Entscheidung, sondern eine Notwendigkeit. Und doch kostet ihre Menstruation Frauen und Mädchen weltweit viel mehr als man denkt.

Wenn sie sich keine Tampons leisten können, sollen sie doch Champagner trinken

Der Begriff „Period Poverty“ bezieht sich auf den fehlenden Zugang zu Hygieneprodukten aus finanziellen Gründen. Er wird gerne rein mit Entwicklungsländern in Verbindung gebracht. Fälschlicherweise. Denn: Im deutschsprachigen Raum kann sich jede zehnte Frau keine Hygieneartikel leisten, unter anderem deshalb, weil Tampons und Binden wie Luxusartikel wie Champagner besteuert werden. Im Laufe unseres Lebens benötigen wir für unsere durchschnittlich 500 Monatsblutungen 10.000 bis 17.000 Tampons oder Binden (zumindest, wenn wir keine Menstruationstasse benutzen). Die „Huffington Post“ errechnete, dass es „in der Regel“ insgesamt über 20.000 Euro kostet, eine menstruierende Frau zu sein.

Weg mit den Steuern, weg mit dem Stigma

Der Forderung nach Steuersenkungen auf Frauenhygieneprodukte sind bereits einige Länder gefolgt: Frankreich hat 2015 die Mehrwertsteuer von 20 auf 5% gesenkt, auch Großbritannien und Spanien sind bei zwischen 5 und 10%. Einzelne Pilotprojekte wie das des schottischen Verwaltungsbezirks North Ayrshire Council zeigen, dass noch mehr drin ist: Der Bezirk stellt Frauenhygieneartikel in allen Schulen und öffentlichen Gebäuden kostenlos zur Verfügung, ganz nach dem Motto „Frauenhygieneprodukte sind keine Entscheidung, sondern eine Notwendigkeit“. Aber solange die Periode ein gesellschaftliches Tabu bleibt, solange Fernsehwerbung weiterhin Menstruationsblut mit blauer Flüssigkeit darstellt; So lange wird verhindert, dass die sehr realen finanziellen Probleme so vieler Frauen weder anerkannt, noch auf öffentlichen Plattformen diskutiert werden.

Enttabuisierung durch Bildung

Aber wie nimmt man die Peinlichkeit aus einem gesellschaftlich so tabuisierten Thema wie dem der Period Poverty? Wahrscheinlich nur, indem man bei sich selbst beginnt und so frei und ehrlich wie nur möglich darüber spricht. Sowohl Mädchen, als auch Jungen und Männern muss verstärkt kommuniziert werden, dass es ein völlig natürlicher Prozess ist, reine Biologie und Teil unseres Fortpflanzungssystems. Der 28. Mai wurde vor Kurzem zum „Internationalen Tag der Menstruationshygiene“ erklärt. Dieser Tag steht nun stellvertretend für eine Bewegung, die langsam, aber sicher ihrem Ziel entgegenschreitet, dass der Zugang zu Hygieneartikeln nicht mehr an die finanziellen Mittel einer Frau gekoppelt ist.

Anhängend eine Liste einiger Organisationen in Europa und Nordamerika, die sich diesem Ziel ebenfalls verschrieben haben. Natürlich gibt es bei Interesse auch viele weitere, lokalere Organisationen, die ebenfalls auf Unterstützung angewiesen sind.

Periodensystem e.V. (Berlin, Deutschland)

Social Period e.V. (Deutschland)

Caritas Wien (Österreich)

Red Box Project (UK)

The Homeless Period Project (UK)

Bloody Good Period (UK)

FreePeriods (UK)

Freedom4Girls – a UK registered charity providing menstrual products to women and girls in Kenya EndPeriodPoverty Always (North America and UK)

Girls Helping Girls. Period (USA) She Pad Scheme (India)

Quellen:

Hausbichler (2022), Billiger oder gratis menstruieren

Menstruation nimmt Mädchen die Chance auf Bildung (2022)

Sen (2022), Menstruation zwingt Indiens Frauen in die Isolation

Moss (2022), Women Spend More Than £18,000 On Having Periods In Their Lifetime

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